#stayathome - Warum Kinder Rituale brauchen

Jedes Kind braucht Rituale. Sie dienen als Strukturierungs- und Orientierungshilfe im Alltag und hängen mit der Gehirnentwicklung von Kindern zusammen.

Kinder erachten Dinge und/oder Tätigkeiten erst als bedeutsam, wenn sie regelmäßig Teil ihres Alltags sind. Psychologische Studien konnten außerdem belegen, dass festgelegte Abläufe und Wiederholungen, Ängste von Kindern reduzieren und die Selbstständigkeit fördern. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Konzentrationsfähigkeit durch Rituale verbessert sowie das Lernen erleichtert wird.
Die Regelmäßigkeit und das dadurch entstandene Wir- Gefühl kann zu einer Entschleunigung des Alltags beitragen, da wiederkehrende, schematische Abläufe von Kindern leichter akzeptiert und anerkannt werden.  
Aufgrund der aktuellen Situation ist es momentan leider nicht möglich, dass Kinder die Kita besuchen. Dort findet in der Regel ein festgelegter Tagesablauf statt. Kinder orientieren sich an den dort geltenden Regeln und erfahren durch Rituale eine große Sicherheit.
Nach einem selbst entwickelten Aufweck- Ritual, welches das Aufstehen “mit dem falschen Fuß“ und Hektik am Morgen vermeiden soll, können Sie Kita-typische Abläufe wunderbar in das Leben zuhause integrieren:

Morgenkreis
Nehmen Sie sich Zeit gemeinsam mit der Familie einen Morgenkreis zu gestalten. Diesen können Sie mit einem Wunschlied eröffnen. Im Anschluss fassen Sie gemeinsam den bevorstehenden Tag zusammen: Wie wird das Wetter heute? Welche Highlights stehen an? Was gibt es zum Essen? Sind neue Spielideen/-wünsche vorhanden?


Mahlzeiten
Jedes Familienmitglied sollte einen festen Essensplatz haben. Teilen Sie auch den Kindern Verantwortlichkeiten zu und entscheiden Sie beispielsweise wer das Besteck verteilen darf.
Ähnlich wie Sie morgens den Tag planen, ist es beim Abendessen oder vor dem Schlafengehen hilfreich den Tag noch einmal zu reflektieren.


Freispiel
Stellen Sie Ihren Kindern einen vorbereiteten Raum mit Spielmaterialien zur Verfügung, in dem sie sich kreativ austoben und beispielsweise verschiedene Themenecken nutzen können.


Angeleitete Projekte und Themenwochen
Sie können die einzelnen Wochen oder Tage unter ein bestimmtes Motto, wie Wald und Wiese, Unterwasserwelt, Jahreszeit, Länder oder ähnliches stellen. Dieses Motto kann dann in unterschiedlichsten Bereichen, wie Liedern, Ausflügen, Bastelprojekten, Büchern und sogar Mahlzeiten aufgegriffen und auch von Kindern selbständig weiterentwickelt oder tiefer erforscht werden.


Schlafen
Ob Mittagsschlaf oder das Zu- Bett- Gehen am Abend, auch diese Ruhephasen lassen sich mit liebevollen Ritualen verknüpfen, welche den kleinen Sausewinden beim Abschalten helfen. Fernseher und Radio sollten im Haus abgeschaltet sein und stattdessen die Ruhephase mit Entspannungsmusik oder Naturgeräuschen eingeläutet werden. Nun ist Zeit für eine selbsterfundene Geschichte oder das klassische Vorlesen. Zeit zum Kuscheln und Träumen.
 
Diese und viele weitere Rituale können also dazu beitragen, dass die Entwöhnung und Umstellung der Kinder geringer ausfällt.  
Festgelegte Abläufe sind allerdings nicht nur für Ihre Kinder von großer Bedeutung, sondern auch für Sie als Eltern. Ein geregelter Tagesablauf erzeugt in der Familie ein „Wir-Gefühl“ und die ungewohnte, vorübergehende Lebenssituation gewinnt an Struktur. Zusammenhalt und Organisation ist in der aktuellen unsicheren Zeit von großer Bedeutung.
Für viele Kinder zählen auch weitere Kontaktpersonen, wie Freunde und Großeltern, zu einen routinierten Wochenablauf. Auch auf diese Beziehungen muss nicht gänzlich verzichtet werden. Während die Eltern arbeiten kann die Oma eventuell via Videokonferenz ein Buch vorlesen und auch Schiffe versenken oder Pantomime mit Freunden und Familie sind über diese Dienste unterhaltsam.

 

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