Smart fürs Alter

Auch im Alter möchten die meisten Menschen weiterhin in den eigenen vier Wänden leben. Laut einer Umfrage ziehen 83 Prozent der Senioren das eigene Zuhause einer Altersresidenz oder einem Altersheim vor. Das ist aber oftmals leichter gesagt als getan. Nicht alle Senioren sind so fit, dass sie ohne Hilfe zurechtkommen. Sehr zur Sorge der Angehörigen. Hilfreich sein können dann die Errungenschaften der modernen Technik.

Den meisten bekannt, ist ein Assistenzsystem wie der Hausnotruf, bei dem automatisch ein Notruf an vorher festgelegte Dienste oder Personen abgesetzt werden kann. Die Palette der möglichen Unterstützer ist aber viel größer und reicht vom smarten Spiegel über den Saugroboter bis hin zum Präsenzmelder. Einige der Hilfsmittel lassen sich einfach nachrüsten. Andere sind mit einem höheren Aufwand verbunden oder kosten viel Geld. Wieder andere benötigen, um zu funktionieren, sensible Daten, bzw. generieren sensible Daten. Für diese gilt es, vor dem Kauf sehr genau herauszuschauen, damit die eigenen beziehungsweise die Daten der Angehörigen nicht in falsche Hände geraten. Wir haben für Sie einige besonders hilfreiche Assistenzsysteme sowie deren Kosten recherchiert:

Staubsaugerroboter:

Die kleinen Helferlein gibt es bereits ab wenigen hundert Euro. Nach oben offen. Die Stiftung Warentest hat im Mai diesen Jahres sieben Saugroboter getestet. Mit sehr gut abgeschnitten hat der „iRobot Tomba 691“. Er kann über das Smartphone bedient werden, ist sehr gut Verarbeitet, verfügt über eine gute Anti-Stoß-Kontrolle und kehrt automatisch zur Ladestation zurück. Aber auch alle anderen Saugroboter schnitten mit „gut“ ab und somit durchaus empfehlenswert. 

Fernsehsessel mit Aufstehhilfe:

Insbesondere im Alter kann es schwerer werden, sich aus dem Sessel zu erheben. Eine echte Hilfe ist dann ein Sessel mit Aufstehhilfe, der sich mittels einer Fernbedienung nach vorne neigt und so das Aufstehen vereinfacht. Darüber hinaus kann in aller Regel die Neigung des Sitzes und der Beinablage – bis hin zur völligen Entspannungs- und Liegeposition – über eine Fernbedienung verändert werden. Die Vergleichsplattform vergleich.org  hat im August diesen Jahres einige Sessel mit Aufstehhilfe getestet. Am besten abgeschnitten haben die beiden Modelle des Herstellers „Homecom“. Beide sind stufenlos verstellbar, verfügen über ein verstellbares Fußteil, eine Fernbedienung, sowie Seitentaschen zum Verstauen der Fernbedienung oder anderer Dinge. Beide liegen mit einem Preis von Zirka 460 beziehungsweise 490 Euro im niedrigeren Preissegment. 

Küchenmaschine mit genauer Kochanleitung:

Jeder kennt ihn und viele können sich einen Alltag ohne ihn nicht mehr vorstellen: Der Thermomix. Das ultimative Küchengerät. Der Alleskönner. Braten, Kochen, Mixen, Zerkleinern. Von der einfachen Suppe bis hin zum raffinierten drei Gänge Menü. Dieses Gerät scheint sich für alles zu eigenen und das Beste: Es liefert die Rezepte gleich mit und verhindert anbrennen bzw. überkochen. Somit eignet es sich hervorragend auch für jene Senioren, die schon mal etwas vergesslich sind oder ohne viel Aufwand eine gesunde Mahlzeit zubereiten wollen. Mit einem Preis von zirka 1.400 Euro keine kleine Anschaffung. Aber Aldi und Lidl haben mit ihren jeweiligen Modellen Quigg / Ambiano und Monsieur Cuisine Connect von Silvercrest durchaus akzeptabel Alternativgeräte auf den Markt gebracht. Allerdings macht sich der Preis durchaus im Leistungsumfang bemerkbar.  Die Ergebnisse des umfangreichen Tests finden Sie hier.

Smarter Spiegel:

Denkt man an einen Spiegel, denken die meisten von uns nicht an ein elektronisches Gerät und schon gar nicht an ein Gerät, das einen zum Beispiel an die Einnahme von Tabletten erinnert. Aber es gibt sie bereits. Spiegel, die auf Gesten uns Sprache reagieren, ihre Nutzer*innen daran erinnern, welche Medikamente zu welcher Tageszeit einzunehmen sind und sogar Behandlungsgespräche in Echtgröße möglich machen, während sie gleichzeitig Vitalwerte an die behandelnden Ärzt*innen senden. Der Preis für solch einen magischen Spiegel variiert von ca. 300 Euro bis 600 Euro und teurer. Technikbegeisterte finden aber im Internet Anleitungen, um solch einen Spiegel selber zu bauen.

SmartWatch:

Die Horrorvorstellung aller Angehörigen: Ihre Eltern, Großeltern stürzen, können nicht mehr eigenständig einen Notruf absetzen und müssen darauf hoffen, gefunden zu werden. Hier kann eine SmartWatch unterstützen. Denn diese Uhren können sehr hilfreiche Assistenten im Alltag von Senior*innen sein. Sie können einen Sturz oder Erschütterungen erkennen und einen Notruf absetzen. Ein eingebauter GPS Sender ermöglicht es, die Träger*innen zu orten. Sie erinnern an die zeitlich exakte Einnahme von Medikamenten oder den Arztbesuch und können darüber hinaus Vitalwerte und zurückgelegten Schritte erfassen. Viele dieser SmartWatchs verfügen über ein großes, leicht leserliches Display und manche können sogar gesendete Nachrichten vorlesen. Einen Überblick inklusive Vergleich der Funktionalitäten und Kosten diverser SmartWatchs finden Sie auf: der Westen  und home and smart

Smart Care Komplett Paket:

Ein intelligentes Senioren-Assistenzsystem im Komplett-Paket hat Gigaset  auf den Markt gebracht. Der Hersteller wirbt damit, dass Angehörige mit diesem System ihre Senior*innen immer „im Blick“ haben. Die Sensoren ermöglichen eine komplette Vernetzung der Wohnung. So geht beispielsweise das Licht automatisch in den „Nachtmodus“ und leuchtet den Weg vom Bett zur Toilette in einer gedimmten Helligkeit, wenn die Sensoren nachts eine Bewegung aus dem Bett registrieren. Wird die Bewegung zurück ins Bett wahrgenommen, reagieren die Sensoren und schalten automatisch das Licht aus. Sensoren an Türen registrieren wenn die Haustür geöffnet beziehungsweise geschlossen wird und schicken eine Meldung an eine hinterlegte Nummer. Sehr hilfreich, wenn ein Elternteil an Demenz erkrankt ist und nachts verwirrt das Haus verlässt. Zusätzlich verfügt das System über einen Alarmknopf, der, wenn gedrückt, automatisch den Rettungsdienst und die hinterlegten Kontakte alarmiert. Obwohl der Einsatz eines solchen Systems eine große Sicherheit für alle bedeutet, sollte es innerhalb der Familie mit Nutzenden gut besprochen und abgewägt werden. Immerhin ermöglicht dieses System die totale Überwachung.

Ein System mit ähnlichem Umfang ist das Assistenzsystem casenio. Dieses soll laut Hersteller schnell Gefahrensituationen erkennen, seine Nutzenden an Alltägliches erinnern, Warnung an den/die Bewohner*in herausgeben, bei ungewöhnlichen Situationen Angehörige und Pflegepersonal informieren und problemlos an die individuellen Verhaltensweisen einer Person angepasst werden können. Darüber hinaus kann das System noch um diverse weitere Funktionen erweitert werden.

 

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