Vereinbarkeit, Gleichberechtigung und Berufstätigkeit – neue Studie des Familienministeriums

Von gleichberechtigter Erwerbs- und Familienarbeit sind Familien in Deutschland weit entfernt. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit noch Welten klaffen:

Jede dritte Frau zwischen 30 und 50 Jahren wünscht sich eine Partnerschaft, in der Frau und Mann sich in gleichem Maße die Aufgaben für Haushalt und Kinder teilen und in der beide gleichberechtigt Geld verdienen – aber nur 14% der Paare leben dieses Modell, so die neue Studie des Familienministeriums, die sich mit den Wünschen und Lebenswirklichkeiten von Frauen zwischen 30 und 50 Jahren beschäftigt.

Jede zweite Frau dieser Altersgruppe würde gern in einer Partnerschaft leben, in der sich Frau und Mann die Aufgaben für Haushalt und Kinder aufteilen, aber nicht komplett gleichberechtigt das Einkommen verdienen – doch nur 24 % aller Frauen leben solch eine Partnerschaft.

Einkommen und Qualifikation der Frauen zwischen 30 und 50 - Fakten

Frauen und Männer zwischen 30 bis 50 Jahren haben gleichwertige Schulabschlüsse (Frauen sogar etwas häufiger Abitur). Ganze 82 % der 30- bis 50- jährigen Frauen können eine berufliche Qualifikation vorweisen. Trotz Berufsqualifikation arbeiten nur 39 % der Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren Vollzeit – aber 88 % der Männer.

Ein eigenes Nettoeinkommen über 2.000 Euro haben nur 10 % der Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, aber 42 % der gleichaltrigen Männer. Von den verheirateten Frauen dieser Altersgruppe verfügen 19 % über kein eigenes Einkommen und insgesamt 63 % verdienen monatlich unter 1.000 Euro. Nur 6 % der verheirateten Frauen haben ein eigenes Nettoeinkommen von über 2.000 Euro.

Voraussichtliche Altersarmut der Frauen zwischen 30 und 50

Speziell Alleinerziehende rechnen damit, im Alter von Transferleistungen abhängig zu sein (68%), aber auch über die Hälfte der verheirateten Frauen geht davon aus, dass ihre Rente im Alter nicht ausreichen wird, um davon zu leben. Obendrein erwarten ganze 74% der geschiedenen Frauen nur eine geringe Rente. Dagegen sind 77 % der Männer zwischen 30 und 50 Jahren sicher, dass ihre Rente für ihren Lebensunterhalt ausreicht.

Gleichberechtigung

Für eine moderne, gut funktionierende Gesellschaft ist Geschlechtergerechtigkeit nach Auffassung von 83 % der Frauen unabdingbar. Aber nur 12 % der Frauen haben den Eindruck, dass Gleichstellung zwischen Frauen und Männern bereits umfassend gelebt wird. 58 % der Frauen in der Mitte des Lebens sind der Auffassung, dass Gleichstellung in weiten Teilen kaum stattfindet.

Folgerungen: Was ist zu tun?

  • 96 % der Frauen zwischen 30 und 50 fordern gleiche Entlohnung: Frauen und Männer müssen bei gleicher oder gleichwertiger Qualifikation und Tätigkeit denselben Stundenlohn erhalten.
  • 94 % fordern, dass es keine Rentenlücke zwischen Frauen und Männern mehr geben darf.

 

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