„Ich liebe kleine Kinder. Insbesondere die ganz kleinen.“ Lieselotte Weber* kommt ins Schwärmen, wenn sie von ihrem „Job“ erzählt. Die 69-jährige Rentnerin aus Hamburg ist Leihoma aus Leidenschaft. Die eigenen Kinder sind längst aus dem Haus und haben selbst Kinder. Beide wohnen aber leider zu weit weg, als dass man sich regelmäßig sehen könnte. Auf Enkelkinder verzichten wollte „Oma Liese“, wie sie liebevoll von ihren Leihenkeln genannt wird, aber trotzdem nicht. Über eine Anzeige in der Zeitung wurde die alleinstehende Rentnerin auf das Leihoma-Angebot von famPLUS aufmerksam.
„Viele unserer Leihgroßeltern kommen zu uns über Anzeigen, Empfehlungen anderer Leihomas und -opas oder aber auch direkt über unsere famPLUS Seite“, berichtet Verena Koch, Bereichsleiterin Kinderbetreuung bei famPLUS. Um Leihoma oder Leihopa zu werden, müssen die Interessenten vorweisen, dass sie Erfahrung mit der Betreuung von Kindern haben. „Wir bieten aber auch in vielen deutschen Großstädten Workshops für Leihgroßeltern an. Hier klären wir wichtige Fragen rund um die Leihgroßelternschaft. Angefangen bei „Wie nehme ich Kontakt zur Familie auf?“ über „Wie viel Geld kann ich verlangen?“ bis hin zu „Familie und Erziehung heute“, so Verena Koch. Alle Leihomas und -opas werden kostenlos und unverbindlich in die Datenbank und somit in das Netzwerk von famPLUS aufgenommen.
Lieselotte Weber ist seit zwei Jahren als Leihoma bei famPLUS registriert. Seitdem hat sie schon in insgesamt drei verschiedenen Familien als Leihoma gearbeitet. „Jede Familie ist anders, aber in jeder Familie hat es mir unheimlich viel Spaß gemacht“, berichtet Lieselotte. Seit einem dreiviertel Jahr ist sie ein Mal pro Woche für drei Stunden bei einer Familie mit zwei kleinen Kindern im Alter von drei und zwei Jahren. Ihr Leihoma-Einsatz-Tag ist meistens dienstags. Es kann aber auch mal ein anderer Tag sein, wenn dienstags mal etwas dazwischen kommt. Denn auch wenn die Leihoma für die Stunden, die sie mit den Kindern verbringt, Geld bekommt, sieht sie sich nicht als Angestellte mit festen Arbeitszeiten. „Ich hatte schon Anfragen von Eltern, die wollten, dass ich jeden Tag komme und mich zusätzlich noch um Einkauf, Kochen und Wäsche kümmere. Aber das kann ich nicht mehr leisten. Außerdem möchte ich mir meine Zeit frei einteilen können. Es kann immer mal vorkommen, dass ich dienstags mal einen anderen Termin habe. Mit der jetzigen Familie klappt das bestens. Die Mutter ruft mich immer Ende der Woche an und dann verabreden wir den für uns beide passenden Tag“, so die 69-Jährige.
„Was Leihgroßeltern in den Familien leisten, ist sehr unterschiedlich. Das Angebot reicht von reiner Kinderbetreuung bis hin zur zusätzlichen Unterstützung im Haushalt. Von wenigen Stunden einmal pro Woche bis hin zu mehrere Stunden täglich. Das hängt sehr von der einzelnen Person ab“, so Koch. „Auch das Verhältnis „Familie/Leihoma“ ist oftmals ein anderes als bei der professionellen Kinderbetreuung. Viele Leihgroßeltern wollen ein Teil der Familie sein. Für sie ist es mehr als nur ein Job.“ So auch Lieselotte. Sie hätte gerne einen engeren Draht zu den Eltern ihrer Leihenkel. Aber das ist nicht gewollt. Lieselotte beschreibt das Verhältnis zwar als sehr persönlich aber eher sachlich, professionell. Ganz anders ist es mit den Kindern. Für die ist sie eine echte Oma. „Ich genieße jede Minute mit den beiden und wir machen auch immer nur das, was die beiden machen wollen. Wir gehen zusammen auf den Spielplatz, springen auf dem Trampolin der Nachbarn bis mir schwindelig wird, beobachten Gewitter, singen oder lesen gemeinsam oder was auch immer“, berichtet die Leihoma. „Eben Dinge, die eine Oma mit ihren Enkelkindern macht.“
Wenn auch Sie Interesse an einer Tätigkeit als Leihoma oder Leihopa haben, melden Sie sich gerne direkt bei famPLUS unter 089/809902700 oder per Mail an info@famplus.de. Weitere Informationen finden Sie unter www.famplus.de.
*Name von der Redaktion geändert.
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