Zuerst war es eine Projektidee, dann ein Pilotprojekt, und nun ist es schon eine kleine Serie: Workshops für Menschen, die als Leihoma und Opa tätig sind oder sich für diese Tätigkeit interessieren.
Gemeinsam mit dem AWO Elternservice richtete famPLUS bereits drei dieser zweitägigen Workshops aus, bei denen die Teilnehmer vor allem eins sollen: sich austauschen, ihre Sicht einbringen, und ihre Kenntnisse in Sachen Erziehung und Arbeitsgrundregeln vertiefen. Am Ende erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat für die Weiterbildung, die famPLUS und die AWO Elternservice kostenlos anbieten, um möglichst viele Leihomas und Opas zu erreichen.
„Wir haben die Workshops an den Standorten Berlin, Hamburg und München durchgeführt und reges Interesse erfahren“, erzählt Helen Karcher, die als eine der Workshopleiterinnen von famPLUS dabei war. Besonders spannend fand Karcher, dass auch das Angebot, Freundinnen/Freunde oder Ehemänner/Ehefrauen mitzubringen, rege angenommen wurde: „Wir hatten in München vier Männer als Teilnehmer und auch in Hamburg waren einige dabei“, resümiert Karcher. Das, so die famPLUS Mitarbeiterin, habe für neue, interessante Fragestellungen und auch eine gute Gruppendynamik gesorgt: „Die Männer waren eine echte Bereicherung!“, lobt Karcher die Teilnehmer.
Wie ist das, wenn zwei Menschen unter 40 einer Gruppe von gestandenen Senioren und Seniorinnen, die oft mehrfache Eltern und Großeltern sind, etwas über die Tätigkeit der Leihoma erzählen wollen? „Am Anfang“, erzählt Helene Karcher, „schien mir in den Gesichtern zu stehen‚ ‚Was wollen die jungen Hüpfer mir denn beibringen!?‘ Da war eine gesunde Skepsis.“ Dann aber, ergänzt Lukas Jaeger, Projektreferent bei famPLUS, habe man sehr schnell konstruktiv miteinander gearbeitet. „Es waren gute Gespräche, die wir im Rahmen der Workshop-Module geführt haben. Am Ende geht es uns darum, sich selbst zu reflektieren, wie man im professionellen Kontext als Leihgroßeltern handelt, und wie man es schafft, die eigenen Erziehungserfahrungen in der heutigen Zeit neu und passend anzuwenden.“
Warum das Workshop-Konzept so gut funktioniert? Jaeger und Karcher sind sich einig: „Wir reden auf Augenhöhe miteinander, wollen voneinander lernen und gemeinsam Inhalte erarbeiten – das macht einfach Spaß.“ Es gehe darum, Inhalte zu vermitteln, aber nicht in Form von Belehrung. Und davon, auch vom Wissen der Leihomas und Leihopas zu profitieren, die durch ihre Lebenserfahrung oft wertvolles Input geben könen.
Das Feedback, das die Veranstalter von famPLUS und AWO Elternservice durch die Teilnehmer erhielten, war so positiv, dass die Leihoma und Leihopa Workshops nun auch in weiteren Metropolregionen angeboten werden sollen. Konkret geplant ist bereits eine zweitägige Veranstaltung in Frankfurt, die am 25./26. September stattfinden wird. Weitere Orte sind geplant.
famPLUS hofft auf diese Art, mehr Menschen zu erreichen, die mit dem Gedanken liebäugeln, als Leihgroßeltern zu arbeiten, aber noch nicht ganz sicher sind, wie sie in den Job hineinkommen. „Ein bisschen“, so Lukas Jaeger, „ist es ja auch ein Reinschnuppern für diejenigen, die sowas noch nie gemacht haben.“ Und diejenigen, die bereits erfahrene Leihomas sind, profitieren durch neue Kontakte und vertieftes Wissen – in Hamburg wollen die Teilnehmer nun sogar einen eigenen Leihoma und Leihopa Stammtisch gründen, damit sie sich regelmäßig austauschen können. Eine schöne Sache, ganz im Sinne der Veranstalter!
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