Ein Nebenjob als Leihoma: Man kriegt so viel zurück!

„Ich möchte das noch so lange machen, wie es geht“, sagt Rentnerin Gabriele Krschka aus Stuttgart, die als Leihoma die 3-jährige Emily betreut. Kinder, erzählt die 69-Jährige, habe sie schon immer gemocht. Und weil sie leider keine eigenen Kinder hatte, brachte sie sich in die Betreuung der Kinder ihrer Freundinnen und Nachbarn ein. Auf insgesamt 30 Jahre Erfahrung in der Kinderbetreuung kann sie zurückblicken, berichtet die Rentnerin stolz.

Im Frühling 2013 überlegte Gabriele Krschka, wie sie ihre sehr bescheidene Rente aufbessern könne. Als Frührentnerin wegen Erwerbsunfähigkeit, die zudem noch lange krank gewesen war, konnte sie sich ausrechnen, dass ihre Chancen auf dem normalen Arbeitsmarkt recht gering sein würden. „Ich habe das eigentlich aus der Not heraus gemacht. Die Rente reicht nicht, und im Büro stellt mich keiner mehr ein. Aber Kinder habe ich schon immer gern gehabt – und dann habe ich diese Anzeige im Wochenblatt gelesen, dass eine Kinderfrau gesucht wird.“

Frau Krschka griff zum Telefon und meldete sich bei famPlus, wo sie Fragen zur Bewerbung beantwortete: „Die Mitarbeiterin war sehr nett. Ich habe dann die Telefonnummer der Familie bekommen und mich direkt bei denen gemeldet“, erinnert sich die Rentnerin.

Das erste Kennenlernen verlief ungewöhnlich: „Emily war müde, sie kam direkt vom Schwimmen.“ Aber eine erfahrene Kinderbetreuung kann auch mit so einer Situation umgehen, und so bekam Gabriele Krschka den Job, den sie nun seit dem Frühsommer macht. Werktags um 15:15 Uhr beginnt ihr Dienst, und um 17:15 übernimmt dann ein Elternteil die Betreuung von Emily.

„Wenn ich Emily vom Kindergarten abhole, ist das immer schön, selbst wenn sie mal einen nicht so guten Tag hat. Das ist ja normal bei Kindern“, schildert die 69-Jährige ihre Arbeit. „Im Sommer sind wir nach dem Kindergarten noch viel drauβen gewesen, aber jetzt im Winter gehen wir zu Emily nach Hause, wo wir spielen oder lesen“, beschreibt sie ihre gemeinsamen Nachmittage.

Da Emilys Eltern im Sommer 2014 für 3 Jahre wegziehen werden, ist das Arbeitsverhältnis leider zeitlich befristet. Aber Frau Krschka weiβ, dass Leihomas immer gefragter werden. Und so lieb sie Emily hat, so freut sie sich auch schon auf die nächste Familie, die dann vielleicht etwas näher an ihrem eigenen Wohnort lebt.

Den Kontakt zu Emily und ihrer Familie wird sie nicht verlieren, so wie’s aussieht: „Zu vielen der Kinder, die ich früher als Nachbarin oder Freundin der Mama betreut habe, habe ich noch Kontakt. Die sind inzwischen selbst schon erwachsen und haben eigene Kinder.“ Und so sieht Leihoma Krschka den Wechsel der betreuten Kinder immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Was man für die Arbeit als Leihoma mitbringen muss, sei einfach Kinder zu mögen, meint Gabriele Krschka. Auf 30 Jahre Erfahrung in der Kinderbetreuung kann ja nicht jeder zurückgreifen – aber man solle das nicht nur des Geldes wegen machen, das findet Emilys Leihoma ganz wichtig. „Ich bin für 2 Stunden Arbeitszeit 2 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Das würde ich nicht tun, wenn ich diese Arbeit nicht gerne machen würde.“

Dafür aber empfindet sie die Tätigkeit als Leihoma als sehr erfüllend: „Man kriegt so viel zurück“, das ist die Kernbotschaft der begeisterten Leihoma. „Wenn einen ein Kind anstrahlt und einem Vertrauen schenkt, dann ist das ganz toll.

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